Header Treffpunkt Umweltethik

Die Lösung der Umweltkrise aus wirtschaftlicher, ökologischer und ethischer Sicht

Treffpunkt Umweltethik untersucht auf Grundlage einer Diplomarbeit* verschiedene interdisziplinäre  Lösungsansätze für die Umwelt- und Naturkrise aus wirtschaftlicher, ökologischer und umweltethischer Perspektive.


INHALT

Einleitung

Im 18. Jahrhundert führte die Kombination aus Aufklärung, technischem Fortschritt, Freiheitsrechten und der Industrialisierung zur Freisetzung technischer und wirtschaftlicher Macht in nie gekanntem Ausmaß.

Diese Entwicklung, insbesondere in Europa und Nordamerika, bewirkte eine beispiellose Natur-, Umwelt- und Tierwohlkrise, die die Menschheit im 21. Jahrhundert vor große Herausforderungen stellt.

Zu den dringendsten Natur- und Umweltproblemen gehören:


Eine weitere große Herausforderung ist die Problematik der Abfallentsorgung, insbesondere von Plastikmüll, radioaktivem Müll und – in jüngerer Zeit – nicht recycelbaren Rotorblättern aus Carbon und Glasfasern.

Ebenfalls von großer Bedeutung ist die Verschmutzung der Weltmeere mit organischen Chemikalien (POPs), Arzneimitteln, Öl, Radioaktivität und giftigen Schwermetallen wie Blei, Cadmium und Quecksilber.

Besonders besorgniserregend ist in den letzten Jahrzehnten die zunehmende Verschmutzung der Weltmeere, Küstengebiete und Strände der Weltmeere mit Plastikmüll (siehe auch Verschmutzung der Weltmeere).

Dieser Plastikmüll sammelt sich in fünf Meeresstrudeln an, von denen sich der größte im Pazifik zwischen Kalifornien und Hawaii befindet und flächenmäßig fast fünfmal so groß wie die Bundesrepublik Deutschland ist.

Plastikmüll im Meer wird durch UV-Einstrahlung und den Wellengang in Mikroplastik und schließlich in toxisches Nanoplastik zersetzt. Diese von der Menschheit verursachten Schadstoffe belasten alle Meeresbewohner und gelangen über die Hochseefischerei in die Nahrungskette.

Darüber hinaus tragen Waldrodungen, intensive Viehzucht, wasserintensiver Lithium-Abbau und industrielle Landwirtschaft mit Monokulturen zur Austrocknung und Verödung von Landschaften bei.

Angesichts dieser Umstände ist es offensichtlich, dass die Menschheit heute in einer Umwelt lebt, die so verschmutzt und belastet ist wie nie zuvor. Die Zerstörung der Natur ist jedoch kein neuzeitliches Phänomen.

Der antike griechische Philosoph Platon
Platon (ca. 427–
347 v. Chr.)

Bereits in der Antike führte der Schiffsbau von Griechen und Römern zur Entwaldung und damit zur Verödung ganzer Küstenregionen im Mittelmeerraum.[1]

Bereits in der Antike warnte der griechische Philosoph Platon vor den negativen Folgen der Abholzung der attischen Berge für die Wasserversorgung und Bodenerosion Athens.[1]

Im Vergleich zur Antike hat sich jedoch das Ausmaß der Natur- und Umweltzerstörung, die die Menschheit aufgrund ihrer technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten heute langfristig bewirken kann, erheblich vergrößert.

Obwohl die Rohstoffvorräte und Regenerationsfähigkeit der Erde begrenzt sind, verfolgt die Menschheit weiterhin eine Philosophie des Raubbaus auf Kosten zukünftiger Generationen.

Durch ihre Wirtschaftsweise, Konsumgewohnheiten und Kriege gefährdet die Menschheit ihre eigene Lebensgrundlage. Es stellt sich die Frage, wie dem entgegengewirkt werden kann.

Auch im Bereich des Tierschutzes besteht dringender Handlungsbedarf. Begriffe wie Massentierhaltung, Tiertransporte, Tierversuche und allgemein die Ausbeutung von Tieren sind nach wie vor ein großes Problem.

Ziele und Fragen

Treffpunkt Umweltethik widmet sich der Untersuchung, wie die Natur- und Umweltkrise aus wirtschaftlicher, ökologischer und ethischer Perspektive bewältigt werden kann.

In diesem Zusammenhang stellen sich beispielsweise folgende Fragen:

Die Natur- und Umweltkrise erfordert ein zügiges und entschlossenes Handeln, doch gleichzeitig ist es unerlässlich, die Funktionsfähigkeit der Wirtschaft zu erhalten.

Umweltschutz ist mit Kosten verbunden, und wie die Erfahrungen in Wirtschaftssystemen mit Planwirtschaft gezeigt haben, ist Umweltschutz ohne ein funktionierendes Wirtschaftssystem nicht möglich.

Die Herausforderung in einer Güterabwägung besteht darin, einen Mittelweg zwischen einem völligen Stillstand der Wirtschaft und uneingeschränktem Wirtschaftswachstum zu finden.

Welche ethischen Prinzipien könnten eine solche Sonderstellung der Menschen rechtfertigen?

Entscheidungsträger im Umweltmanagement von Unternehmen können auf vier umweltethische Positionen zurückgreifen, um Antworten auf diese Fragen zu finden:

Die anthropozentrische, pathozentrische, biozentrische und holistische (ökozentrische) Umweltethik.[3]

Wie kann die Menschheit natürliche Ressourcen nachhaltig nutzen und welche Grenzen sind dabei zu beachten? Welche Rolle spielt das Konzept der nachhaltigen Entwicklung in diesem Zusammenhang?

Lässt sich die Umweltethik eines umweltbewussten Unternehmens mit einem Prüfschema beurteilen?

Welche Vorteile oder Vermarktungsprobleme können sich für Unternehmen durch die Produktion natur- und umweltfreundlicher Produkte ergeben?


* Hinweise zum Zitieren dieser Internetseite in wissenschaftlichen Arbeiten


Sollten Sie Gefallen an dieser Seite finden, besteht die Möglichkeit, sie per PayPal zu unterstützen. Gerne können Sie die Seite auch in sozialen Netzwerken teilen. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!


Literaturangabe und Anmerkungen:

[1] Harborth, Hans-Jürgen (1991): Dauerhafte Entwicklung statt globaler Selbstzerstörung – eine Einführung in das Konzept des Sustainable Development, Berlin, S. 15.

[2] Das Internetportal Garten Treffpunkt definiert den Begriff „Pflanzen“ in ihrem Pflanzenlexikon. Dort werden die wichtigsten Pflanzenarten wie Bäume, Blumen, Gemüse, Gräser, Hecken, Kräuter oder Sträucher vorgestellt.

[3] Die Umweltethik, ein Teilgebiet der Ethik, die wiederum ein Teilgebiet der Philosophie ist, untersucht aus ökologischer und tierethischer Perspektive das angemessene menschliche Verhalten gegenüber der belebten und unbelebten Natur. Unterschieden werden können der Anthropozentrismus (allein die Menschen besitzen einen Wert und Rechte), der Pathozentrismus (alle leidensfähigen Lebewesen besitzen einen Wert und Rechte), der Biozentrismus (alle Lebewesen besitzen einen Wert und Rechte) und der Ökozentrismus/Holismus (die gesamte Natur, auch die unbelebte, besitzt einen Wert und Rechte). Die drei umweltethischen Positionen jenseits des Anthropozentrismus werden zusammengefasst als Physiozentrismus bezeichnet.

[4] Internetportale unterstützen Konsumenten dabei, ihre Umweltethik in die Praxis umzusetzen, indem sie Informationen über nachhaltiges und umweltbewusstes Einkaufen bereitstellen. Darüber hinaus können Verbraucherschutzorganisationen Konsumenten bei ihren Kaufentscheidungen auf Grundlage der vier Umweltethik-Modelle unterstützen.

[5] Der Unternehmensverband Future e. V. unterstützt angeschlossene Unternehmen bei der praktischen Umsetzung einer ökologisch ausgerichteten Unternehmensethik. Der Verband fühlt sich einer anthropozentrischen Umweltethik im weiteren Sinne verpflichtet, die den Erhalt der Natur unter Beachtung einer Generationengerechtigkeit ermöglichen soll.

[6] Die umweltethische Diskussion über die Rolle der Entwicklungsländer und Ökosysteme von globaler Bedeutung bietet weitere Einblicke in dieses Thema.


↑ Nach oben ↑